Puerto Rico – Land & Leute

Am sanften karibischen Meer liegen bilderbuchweiße einsame Strände und Urlaubsresorts der Spitzenklasse. Bergan, gen Norden, die unberührt-üppige Welt des Nationalparks „EI Yunque“. Miami gleich ragt San Juan, aus der Ferne betrachtet, in die Höhe; Spanien pur dagegen, ein architektonisches Juwel, ist die Altstadt. Nach dem Weg zu fragen, erzeugt ein charmant- unverständliches Spanisch-englisch, und doch ist das Land Träger des höchsten Preises, den Spanien für die Pflege der spanischen Sprache und Literatur zu vergeben hat.

im Yunque-Nationalpark

Ein Widerspruch? Nicht für Puerto Rico, das sich für den Balanceakt entschieden hat, das Beste aus beiden Welten zu leben: als Erben spanisch-karibischer Tradition und als amerikanische Staatsbürger. Reich an Kontrasten, reich an Leidenschaften, reich an Kultur und an Natur, bietet Puerto Rico Wechselbäder der Empfindungen und Eindrücke.

„Kookii“ hallt der Schrei des nur wenige Zentimeter großen grünen Baumfrosches durch die feucht-schwere Luft in den Höhen des „Pico del Torre“, des höchsten Berges (1070 m) der „Sierra de Luquillo“ mit dem Nationalpark „EI Yunque“. Coqui, der Baumfrosch, das Wappentier der Insel, teilt sich sein regengenährtes Reich der metergroßen Bananenblätter und rnannshohen Farne, der moosbegrünten Baumstämme und armdicken Lianen mit ungezählt-vielen anderen Tieren.

Ganz anders die trockenwarme Landschaft des Südens. Ihre karge Seite ist kakteenbestanden, ihre sanfte ist die der rot leuchtenden Flamboyant-Bäume, der Avokados und Palmen. Die Trennlinie zur wildschönen Berglandschaft des Nordens mit den Naturreservaten und den romantischen Bergseen ist die „Cordillera Central“ mit dem „Cerro del Punte“ (1328 m) als höchstem Gipfel.

„Musica, por favor“, heißt es von Nord nach Süd, von West nach Ost. „Ohne Rhythmus“, notierte ein Reisender über die Insel, „käme das Leben in Puerto Rico aus dem Takt.“ Zumindest verlöre es die schönste Bühne, Leben darzustellen und auszudrücken. Denn zur Bühne wird jede Bar, jede Plaza, jedes CafĂ©, sobald nur eine Tänzerin oder ein Tänzer den Oberkörper strafft, die schwarzen Haare zurück in den Nacken wirft, die Hüften kreiseri läßt und tanzend zu erzählen beginnt: Geschichten von Sehnsucht, Liebe und Leid, von Hoffnung, Enttäuschung und Zuversicht.

<- zurück